Veranstaltungen & Aktionen zum fünften Jahrestag des Anschlags

Wir rufen am fünften Jahrestag des Anschlags vom 9. Oktober 2019 | Jom Kippur 5780 zum Gedenken an die Ermordeten und zur Solidarität mit den Überlebenden und Angehörigen auf. Eine Reihe von Veranstaltungen beschäftigt sich im Rahmen des Erinnerns 2024 mit dem fünften Jahrestag des Anschlags im Zeitraum um den 9. Oktober. Hier geben wir eine Übersicht über uns bekannte Veranstaltungen in Halle (Saale) und darüber hinaus, die sich mit dem Anschlag und seinen Folgen auseinandersetzen.

Diese Übersicht wird fortlaufend aktualisiert. Solltet ihr Veranstaltungen im Rahmen des Erinnerns veranstalten, welche sich noch nicht in dieser Übersicht finden, so schreibt uns gern eine E-Mail an kontakt@halle-gegen-rechts.de


Der Anschlag vom 09. Oktober 2019 – Erinnern, Solidarisieren, Reagieren – Professioneller Umgang mit Radikalisierung von Jugendlichen

Fachtag von DaMigra, DaMOst, LAMSA & Miteinander e.V.

Datum & Ort: Donnerstag, 26. September, 13 – 19:30 Uhr, Franckesche Stiftungen

Unter dem Motto Erinnern – Solidarisieren – Reagieren werden Lehrkräften praktische methodische Handreichungen angeboten, um Rechtsextremismus in der Schule präventiv zu begegnen und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Gedenken in den Unterricht gebracht werden kann. Neben Input und Austauschräumen wird es ebenso verschiedene Workshops geben.

Weitere Informationen, das Programm und Anmeldung auf der Website von DaMigra.


Wo warst du? 1000 Stimmen. 11 Ausstellungen. Fünf Jahre nach dem Anschlag.

Ausstellungen, Aktionen und Veranstaltungen des Projekts Tagebuch der Gefühle

Datum & Ort: 9. September – 9. Oktober, 11 Standorte

Am 09. Oktober 2024 jährt sich der rechtsterroristische Anschlag von 2019 in Halle und Wiedersdorf. Die Projektgruppe „Tagebuch der Gefühle“ veröffentlicht anlässlich dieses Gedenktages eine Ausstellung in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt. Sie trägt den Titel „Wo warst Du?“. Diese Frage stellte die Projektgruppe über 1.000 Menschen, die ihre Erinnerungen und Gedanken zum Anschlag niederschrieben.
Diese Stimmen werden ab 09. September in zehn Nebenausstellungen im gesamten Stadtgebiet gezeigt. Vom 05. bis 09. Oktober 2024 eröffnet dann eine multimediale und barrierearme Hauptausstellung in der Volkshochschule Halle, in der es auch diverse Veranstaltungen geben wird.

Informationen zu den Ausstellungsräumen und dem Programm bei Instagram und auf der Homepage.


Wer erinnert? Lokales Gedenken an antisemitische und rassistische Gewalt

Eine Veranstaltung im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kontinuitäten und Brüche des institutionellen Rassismus in Ostdeutschland“ des Projektes Women raised von DaMigra, dem Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ), dem Institut für demokratische Kultur der Hochschule Magdeburg Stendal und dem Institut für Landesgeschichte

Datum & Ort: Dienstag, 1. Oktober, 19:30–21 Uhr, Stadtbibliothek Magdeburg (Breiter Weg 109, Magdeburg)

Der antisemitische, rassistische und misogyne Anschlag von Halle und Wiedersdorf an Jom Kippur 5780, dem 9. Oktober 2019, jährt sich nun bereits zum fünften Mal. Rassistische und antisemitische Gewalt ist trauriger Teil der Geschichte Sachsen-Anhalts. Doch nur selten findet das Gedenken an die Opfer und die Perspektiven der Überlebenden und Angehörigen die ausreichende Aufmerksamkeit. Wie also erinnert unsere Gesellschaft an die antisemitische und rassistische Gewalt in Halle – aber auch in Magdeburg, Quedlinburg, Merseburg und vielen weiteren Orten? Welche Erfahrungen machen lokale Gedenkinitiativen, die sich für die Stärkung von Betroffenenperspektiven einsetzen und das Schweigen der Mehrheitsgesellschaft durchbrechen wollen? Und was hat das Ganze mit institutionellem Rassismus und Antisemitismus zu tun? Diesen und weiteren Fragen wollen wir gemeinsam nachgehen.

Alle Informationen zur Veranstaltung bei Damigra und dem IDZ.


Benefizkonzert im Gedenken an den Anschlag vom 9.10.2019 / Jom Kippur 5780

Benefizkonzert für die Jüdische Gemeinde in Halle und der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig

Datum & Ort: Samstag, 5. Oktober, 20 Uhr, Konzerthalle Ulrichskirche

Benefizkonzert des Leipziger Synagogalchors, Chasan Assaf Levitin (Bassbariton) und Ulrich Vogel (Orgel) unter der Leitung von Philipp Goldmann. Gespielt werden 19 Stücke des Notenbands  “Kol Sch’muel [Die Stimme Samuels]“ von Samuel Lampel (von 1914 bis 1938 als Kantor an der liberalen Großen Gemeindesynagoge in der Leipziger Gottschedstraße). Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Die Spenden kommen der Jüdischen Gemeinde in Halle und der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig zugute.

Weitere Informationen auf der Seite der Jüdischen Gemeinde zu Halle.


Muttersprache Mameloschn – Szenisch-musikalische Benefizlesung zum fünfjährigen Gedenken an das Attentat vom 9. Oktober 2019

Eine Veranstaltung vom neuen theater und der Orchesterakademie der Staatskapelle

Datum & Ort: Dienstag, 8. Oktober, 20 Uhr, im Großen Saal des Stadthauses (Marktplatz 2)

Drei Frauen, drei Generationen und drei unterschiedliche Lebenswege – verbunden durch unausgesprochene Konflikte.

Die Großmutter Lin hat als Kind den Holocaust überlebt und war fest entschlossen, als überzeugte Kommunistin in der DDR eine neue, gerechtere Gesellschaft ohne Antisemitismus zu schaffen. Die Mutter Clara, die mit einer tiefen Identitätskrise und dem Verlust ihres Sohnes Davie zu kämpfen hat, hat sich vom Kommunismus und Judentum abgewendet. Die Tochter Rahel, die zur Post-Holocaust-Generation gehört, zieht es auf ihrer Suche nach sexueller Identität, nicht ganz zufällig nach New York, ins Zentrum des westlich-jüdischen Lebens. Sie sucht nach Wurzeln, für die vielleicht die Großmutter stehen könnte: Was bedeutet es heute Jüdin zu sein? In Deutschland?  Schonungslos wird der Blick frei für die Probleme einer Familie, die vom Alltäglichen bis ins Grundsätzliche reichen. Die Fragen nach Schuld, Verantwortung, Akzeptanz und Verlust sind eng miteinander verwoben. Die Autorin Sasha Marianna Salzmann erzählt in einer leichten, unsentimentalen Patchwork-Technik mit Zorn, Herz und Witz.

Alle Informationen und Karten auf der Homepage der Bühnen Halle.


Die Jüdische Gemeinde gedenkt der Opfer des Anschlags vom 9. Oktober 2019

Gedenken der Jüdischen Gemeinde zu Halle

Datum & Ort: Mittwoch, 9. Oktober, 12 Uhr, Synagoge (Humboldtstraße 52)


Gedenkrundgang: In Erinnerung und Solidarität.

Gedenkrundgang von Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage

Datum & Ort: Mittwoch, 9. Oktober, 16 Uhr, Beginn am Steintor

Im Gedenken an die beiden Ermordeten und in Solidarität mit ihren Angehörigen, den Überlebenden und den Betroffenen des antisemitischen, rassistischen und antifeministischen Anschlags sowie der Jüdischen Gemeinde zu Halle (Saale) laden wir zu einem Rundgang ein. Im fünften Jahr nach dem Anschlag wollen wir der Ermordeten gedenken, uns gemeinsam erinnern und in Solidarität mit allen Betroffenen innehalten.

Der Rundgang wird am Steintor beginnen und über die Magdeburger Straße, die Synagoge in der Humboldstraße bis zum TEKİEZ auf der Ludwig-Wucherer-Straße führen. Wir rufen dazu auf, dort im Anschluss um 18 Uhr an der Kundgebung „Trauer – Angst – Wut – Hoffnung?“ der Soligruppe 9. Oktober teilzunehmen. Im Rahmen des Rundgangs werden wir an mehreren Orten in kurzen Redebeiträgen an den Anschlag vom 9. Oktober 2019 / Jom Kippur 5780 erinnern. Mit Schweigeminuten laden wir dazu ein, der Ermordeten  zu gedenken.

In Solidarität mit den Angehörigen der Ermordeten, den Überlebenden, Betroffenen und der Jüdischen Gemeinde zu Halle (Saale).


Gedenkfeier der Stadt Halle (Saale)

Datum & Ort: Mittwoch, 9. Oktober, 17 Uhr, Ulrichskirche


Trauer
Angst
Wut

Hoffnung?

Kundgebung mit der Soligruppe 9. Oktober

Datum & Ort: Mittwoch, 9. Oktober, 18–19:30 Uhr, vor dem TEKİEZ (Ludwig-Wucherer-Straße 12)

In Erinnerung an Jana L. und Kevin S.
In Solidarität mit ihren Angehörigen und Freund*innen sowie mit allen Überlebenden des antisemitischen, rassistischen und antifeministischen Anschlags vom 9. Oktober 2019 an Yom Kippur 5780 in Halle und Wiedersdorf
Mit Trauer, Angst und Wut kommen wir nach fünf Jahren erneut am TEKİEZ zusammen und laden zum selbstbestimmten Gedenken und erinnern ein. Gemeinsam wollen wir der Frage nachgehen und zuhören, wie wir hoffnungsvoller in die Zukunft blicken können: Für eine widerstandsfähige und solidarische Gesellschaft der Vielen!
Wir laden euch herzlich dazu ein, bringt gerne Kerzen, kleine Lichter oder Laternen zum Gedenken mit.

Alle Informationen auf Instagram.


Festival of Resilience

Datum & Ort: 13. Oktober – 27. Oktober, Berlin & Halle (Saale)

Das Festival of Resilience findet dieses Jahr in Halle und Berlin statt, manche Veranstaltungen finden an beiden Orten statt, manche nur an jeweils einem – überall soll unter dem Leitthema Trotz_Zweifel beleuchtet werden, was uns gerade an Solidarität und gesellschafts-politischer Arbeit im Allgemeinen zweifeln lässt, welchen gesellschaftlichen Missständen wir trotzen wollen und was uns im einzelnen und dadurch uns auch gemeinsam die Stärke und die Hoffnung gibt, allen Zweifeln zu trotzen und die Arbeit, die wichtiger ist denn je – den Kampf gegen rechte und andere menschenverachtende Auswüchse – weiterzuführen.

Das Festival of Resilience gibt es seit 5 Jahren und wurde von jüdischen Überlebenden und Unterstützer*innen in enger Zusammenarbeit mit nicht-jüdischen Überlebenden und gegründet und jedes Jahr organisiert. Das Herzstück des Festivals ist die Ceremony of Resilience, die zentrale Gedenkveranstaltung an den Anschlag von Halle und Wiedersdorf in Berlin. Die Ceremony findet dieses Jahr am 14. Oktober im Festsaal Kreuzberg statt.

Das gesamte Programm findet sich hier und bei Instagram, Aktionen und Veranstaltungen in Halle findet ihr auch weiter unten in unserer Übersicht.


Nach(Halle)

Konzert im Rahmen des Festival of Resilience

Datum & Ort: 13. Oktober, Gespräch ab 16:30 Uhr, Konzert ab 18:00 Uhr, Ort wird nach Anmeldung mitgeteilt

NachHall(e) ist eine Vision von Resilienz durch zeitgenössische Musik und zeitbasierte Kunst. Musik ist Zeit, und Zeit ist Leben! Im Rahmen des Konzerts wird das neue Werk “Resilience. Helical changes” des Komponisten Camilo Bornstein uraufgeführt – eine Komposition für Klavier, Cello, Klarinette und Shofar. Außerdem werden Stücke Ursula Mamloks und Farzia Fallahs gespielt. Vor dem Konzert gibt es ein Gespräch mit Valentin Lutset – dem Initiator des Konzert, Camilo Bornstein und Farzia Fallah.

Informationen und Anmeldung.


Jüdisches Leben kennenlernen

Veranstaltung vom WELCOME-Treff & Jedermensch e.V.

Datum & Ort: 17. Oktober, 17–20 Uhr, WELCOME-Treff (Geiststraße 58)

Während der Veranstaltung besteht die Möglichkeit, durch gemeinsames Kochen und Essen nach jüdischen Traditionen mehr über jüdische Bräuche zu erfahren. Drei Referent:innen geben Einblicke in das jüdische Leben in Halle. Die Referent:innen teilen ihre persönlichen Erfahrungen und laden zum offenen Gespräch ein.Diese Veranstaltung steht im Zeichen des Gedenkens an den Anschlag vom 09. Oktober 2019 und markiert gleichzeitig den Beginn des jüdischen Laubhüttenfests (Sukkot). Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Es bietet sich die Gelegenheit, mehr über die jüdische Kultur und Geschichte zu erfahren und im direkten Austausch mit den Referent:innen ins Gespräch zu kommen.

Weitere Informationen und Anmeldung auf der Homepage des WELCOME-Treff.


Meine/Deine Geschichte teilen: Mein absurdester Moment

Veranstaltung im Rahmen des Festival of Resilience

Datum & Ort: 20. Oktober, 18:00 Uhr, TEKİEZ (Ludwig-Wucherer-Straße 12)

Erzählen und Zuhören sind fundamental wichtig. Jede*r von uns hat eine Vielzahl an Erfahrungen, die wir als Geschichten teilen können. Aber hört irgendwer heutzutage eigentlich zu? Bei dieser Veranstaltung wird jede*r Teilnehmende an eine kurze Geschichte über die absurdesten Momente des vergangenen Jahres entsinnen und diese in Kleingruppen teilen. Wer möchte kann am Ende die eigene Geschichte mit allen teilen. Alle sind herzlich willkommen und allen, die sich ihren Geschichtenerzählskills nicht sicher sind – wir haben eine Hilfestellung, die euch helfen wird aus den zerstückelsten Erinnerungsfetzen eine starke Geschichte zu basteln.

Informationen und Anmeldung.


Gemeinschaft durch Kunst: Ein auditives Experiment

Veranstaltung im Rahmen des Festival of Resilience

Datum & Ort: 27. Oktober, 18:00 Uhr, TEKİEZ (Ludwig-Wucherer-Straße 12)

Ein Musikabend unter dem Überthema „Als Ganzes sehen“, bei dem jede und jeder dazu eingeladen ist Lieder und andere auditive Artefakte (wie z.B. Ausrufe oder das Klirren von Teetassen) aus der Heimatkultur mitzunehmen, um dann gemeinsam zuzuhören, zu singen und mit Hilfe von Loopstation-Artists alles zu einer auditiven Collage – quasi unserem Track of Resilience – zusammenzuführen.

Informationen und Anmeldung.