In der dritten Folge des Podcasts „Halle nach dem Anschlag“ sprechen wir über den 3. Prozesstag am 28.07.2020, die Vernehmung eines BKA-Ermittlers, den Abschiedsbrief der Mutter des Angeklagten vor deren Suizidversuch und darüber, ob der Angeklagte versuchte auf seiner Flucht eine schwarze Person zu überfahren. Im Blog gibt es zusätzlich eine schriftliche Zusammenfassung des zweiten Prozesstags und eine Presseschau.
Die Befragung des Angeklagten durch Anwält_innen der Nebenklage wurde am dritten Prozesstag (28.07.2020) fortgesetzt. Durch die Vorsitzende des Senats wurden Schreiben der Mutter des Angeklagten verlesen, die Mutter hatte einen Suizidversuch unternommen. In den Schreiben finden sich antisemitische Phrasen, auf Fragen zu politischen Gesprächen in der Familie und im Bekanntenkreis antwortet der Angeklagte weiter ausweichend. Doch Vorhalte aus den Akten zeigen, dass es sie gegeben haben muss. Auch ein Nebenkläger richtet direkt Fragen an den Angeklagten. Im Anschluss wird ein Ermittler des Bundeskriminalamts vernommen, er hatte den Angeklagen in der U-Haft – noch in Halle – mehrfach vernommen. Seine Aussagen zeigen, dass der Angeklagte weitere Videos seiner Tat, die er mit einer Bodycam aufnahm, veröffentlichen wollte. Dabei wollte er auch extrem rechtes Material verwenden, das er gespeichert hatte, u.a. mit Bezug zur “Atomwaffen Division”. Weder dem Verfassungsschutz Sachsen-Anhalt, noch anderen Geheimdiensten soll etwas über den Angeklagten bekannt gewesen sein.
Presseschau: democ. berichtet mit “Bestens vernetzter Einzeltäter?” über den dritten Prozesstag; wir sprechen über den MDR-Fakt Beitrag „Halle-Attentäter versucht, weiteren Menschen zu töten“; der Betroffene Adiraxmaan Aftax Ibrahim äußert sagt belltower.news „Ich möchte, dass es als rassistischer Angriff anerkannt wird“ im Interview.